Was hat sie vor? Warum nennt sie ihren Blog „Jeder kann laufen“ – sie kann es ja schon. Vielleicht hast du dich das gerade gefragt, als du von diesem Blog hier erfahren hast und diese Frage versuche ich hier so gut wie nur irgendwie möglich zu beantworten.
Jeder kann laufen?
Zunächst: Ja, ich bin der Meinung, dass jeder* Mensch – es sei denn, er hat ein körperliches Handicap, das ihn daran hindert – laufen kann. Ich habe selbst, als ich angefangen habe zu laufen, oft gehört „Was, DU läufst?“ Nunja, das mag daran liegen, dass ich eben nicht diese typische Läuferfigur habe. Ich habe nach wie vor ein bisschen Übergewicht, gegen das ich wie so viele andere auch ankämpfe. Und nein, ich bin auch keine von den Läufern, die in ihrer Jugend viel Sport getrieben haben – im Gegenteil! Wenn ich ehrlich bin habe ich bis auf ein paar kurzfristige Ausnahmen im Erwachsenenalter (Fitness-Studio-Versuche) nie wirklich Sport getrieben. Wie ihr auch in meinem Beitrag „Mein Start ins Läufer-Leben“ erfahren habt, bin ich vor zwei Jahren über den Umweg Fitness-Studio zum Laufen gekommen. Trotz Übergewicht und trotzdem, dass es mir vermutlich niemand zugetraut hätte: Ich liebe laufen! Und ich möchte jedem da draußen Mut machen, mit dieser wunderbaren Sportart anzufangen – egal, ob ihr übergewichtig seid, noch nie in eurem Leben Sport gemacht habt oder denkt „das könnte ich nie, ich komme ja keine 200 Meter weit“.
Wichtig ist vor allem eines: Ihr müsst Bock drauf haben! Ihr braucht einen Einsteiger-Trainingsplan (findet ihr zum Beispiel hier bei Runners World ), ein paar gute Laufschuhe (nehmt für den Anfang nicht die teuersten, die man euch vermutlich andrehen möchte, sondern sucht euch ein paar aus der mittleren Preisklasse im Fachhandel aus und lasst euch unbedingt beraten!) und irgendwelche Klamotten, die nicht drücken, aber auch nicht rutschen. Mehr erstmal nicht.
Eine kleine Geschichte möchte ich euch hierzu auch noch erzählen, die zwar nichts mit Laufen zu tun hat, aber dennoch passt: Im Sommer meldete ich mich für einen Kraulschwimmkurs an … ich hatte richtig Schiss, dass da nur ganz schlanke, durchtrainierte Leute beim Kurs sein werden und ich im Badeanzug? Vor anderen? Challenge accepted! Und was soll ich euch sagen? Niemand hat mich komisch angeschaut – niemand war übelst durchtrainiert oder arrogant. Ich habe Kraulschwimmen gelernt, als wäre es das Normalste der Welt, was jemand wie ich tun könnte. Und so würde ich mich freuen, wenn ich mit meinem Blog Menschen Mut machen könnte, es einfach zu tun, einfach anzufangen zu laufen. Ihr dürft Angst haben, ihr dürft nach ein paar Metern stehen bleiben, ihr dürft schimpfen wie ein Rohrspatz – aber ihr dürft auch irgendwann die Lorbeeren ernten, wenn die Pausen auf einmal kürzer und die gelaufenen Strecken länger werden. „Wow, du läufst? Ich könnte das ja nicht ..“ Doch, „Jeder kann laufen!“
Und ich? Naja, ich hab im vergangenen Jahr einige Wettkämpfe bestritten, es waren 10k-Läufe, der Wingsforlifeworldrun und ein Halbmarathon dabei. Ja, ein Halbmarathon – wer hätte das gedacht, als ich 2014 nach 500 m „laufen“ mit Seitenstechen und Atemnot an der nächsten Straßenecke stand und dachte „Du wirst niemals joggen!“. Nach dem Halbmarathon gings bei mir zwar leistungsmäßig und gesundheitlich bergab, aber nun wird es langsam und ich mache mich auf den Weg zu meinem ersten Marathon – und auch hier hat für mich viel mit „Jeder kann laufen“ zu tun. Ich denke mir einfach, dass das schon so viele vor mir geschafft haben – auch Leute, denen man es vielleicht auf den ersten Blick nicht zutrauen würde, Menschen, die sich nicht von Kindesbeinen an dem Sport verschrieben haben und die irgendwann auf die Idee gekommen sind, die tollste Sportart der Welt auszuüben: Laufen!
Ich freue mich, wenn ihr mich auf meinem Weg zum Marathon begleitet und mich dabei unterstützt, jedem zu zeigen, dass JEDER es kann. Man braucht keine Idealfigur, keine stylischen Laufklamotten, keine megateure Ausrüstung. Alles was man braucht, ist der eigene Wille. #keeponrunning
*wenn du sehr stark übergewichtig bist und noch nie Sport getrieben hast, würde ich dir empfehlen, dich zunächst von deinem Hausarzt durchchecken zu lassen und mit Powerwalking zu starten, bevor du in den „Laufschritt“ übergehst.